Jüdische Gemeinde Hameln Gemeindebrief

März 2009  •  Adar–Nissan 5769  •  Programm
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Liebe Mitglieder der Gemeinde, Freunde und Förderer,

     Mit dem Monat März spürt man den Frühling. Die Luft wird milder, der Himmel etwas blauer, und die Sonne wärmer. Die ersten Blumen räkeln sich aus der Erde, und die ersten Vögel üben ihren Gesang. Alles verspricht Hoffnung, Veränderungen und neues Leben. So schauen wir gerne noch einmal zurück auf besonders freudige Ereignisse aus unserem Gemeindeleben.

     Was für eine Bereicherung haben wir als Gemeinde erleben dürfen, als wir vier neue Mitglieder in unsere Gemeinde aufnehmen durften. Rabbinerin Shillor leitete einen wunderschönen Gottesdienst, unterstützt von Abraham Geiger Studentin Natasha Lyskovoy. Sehr viele Mitglieder und Gäste nahmen an dem Gottesdienst teil. Die Toralesung fand in drei Sprachen statt, Russisch vorgelesen von Arkadij, Deutsch vorgelesen von Julia und Patrizia und aus der Schriftrolle las Lior. Ein herzliches Mazel Tov an Arkadij Zyranov, Julia und Patrizia Berhovski und Lior (Peter) Blase!
     Einen Tag danach wurden wir wieder mit Freude beschenkt, als Dr. Oleg Rubanov, seine Frau Anna und die überglückliche Grossmutter Rimma Rubanov Baby Maria Miriam mit einer feierlichen Namenssegnungs-Zeremonie festlich gefeiert haben. Rabbinerin Shillor hatte in Zusammenarbeit mit der jungen Mutter ein reich mit Bildern und Gebeten bestücktes Buch zur Ehre des Tages vorbereitet. Familie Rubanov lud die vielen Gäste und Mitglieder zu einem köstlichen Festessen nach der Zeremonie. Maria Miriam wurde von allen Seiten gefeiert und ein langes Leben—bis 120—gewünscht! Famile Rubanov bedankt sich mit diesen Worten:

Liebe Gemeindemitglieder,
     wir möchten  ganz gerne  allen Gemeindemitgliedern, unseren Freunden und Verwandten vielen Dank sagen, dass sie am 31.01.09 mit uns unsere Freude geteilt und gefeiert hatten und ganz herzlich uns für die lieben Glückwünsche und Geschenke bedanken. Unser Dank gilt auch Rabbinerin Shillor für ihre einfühlsamen Worte und ihre Unterstützung.

     Unser Tu Bi Schwat Seder am 9. Februar sei in diesem Jahr etwas ganz Besonderes gewesen, meinten vielen Mitglieder. Der Tisch war wunderschön von Elena und Liubow mit Blumen und den ersten Früchten, Obstsorten und Nüssen des Frühlings bedeckt. Wir lasen Gebete, Psalmen, Gedichte und sangen Lieder zusammen, während wir aßen und tranken. Für die russische Übersetzung sorgte Wladimir. Ein besonderes Symbol war von Rachel mitgebracht worden—eine „Rose von Jericho“. Vor unseren Augen öffnete und entspannte sich aus einer scheinbaren, toten, trockenen Knolle ein grünes, delikates Pflänzchen. Jung und Alt haben erstaunt zugeguckt, als dieses Naturwunder sein Schauspiel fortführte. Dieter erzählte die Geschichte der Pflanze. Das soziale Zusammensein nach dem kurzen Gottesdienst wurde von allen genossen, und jeder nahm ein Tu Bi Schwat Geschenk mit nach Hause. Rachel schenkte jedem ein Primel-Töpfchen, um etwas Frühling in sein Zuhause mitzunehmen. Die Jugendlichen von „Jung und Jüdisch“ hatten bunte Tontöpfe für die Blumen bemalt. Sie waren für diejenigen Mitglieder bestimmt, die krank zu Hause bleiben mussten.
     In diesem Jahr wollten die Kinder und Jugendlichen in besonderer Weise die Solidarität mit dem Land Israel ausdrücken und riefen zu einer Spendensammlung für die Kinder in Israel auf, die besonders durch den permanenten Raketenbeschuss der Terrororganisation „Hamas“ leiden und teilweise traumatisiert sind. Bis Tu Bi Schwat stand für dieses Projekt eine Spendenbox in unserer Gemeinde zu Verfügung. Gesammelt haben wir fast 100 Euro, die wir jetzt nach Israel überweisen können. Ein herzlicher Dank an die soziale Verantwortung der Kinder und Jugendlichen!

     Für uns Juden ist Geschichte sehr wichtig. Auch die Erinnerung an unsere Geschichte hier in Hameln, die erste jüdische Gemeinde nach dem Krieg aufgebaut zu haben, soll wach gehalten werden. Die Kinder und Jugendlichen und Neuzugezogenen unserer Gemeinde nehmen es vielleicht schon für selbstverständlich, dass wir eine Gemeinde haben. Aber alles hat einen Anfang—auch wir. Die Jüdische Gemeinde Hameln wurde am 17. Februar 1997 mit 17 jüdischen Männern und Frauen gegründet. Nach 12 Jahren sind wir heute eine wachsende Gemeinde von mehr als 200 Mitgliedern geworden—Tendenz steigend. Mit dem Rabbinerstudenten Yan Tsipris und als Ehrengast dem unserem ehemaligen Rabbinerstudenten Adrian Schell haben wir am 20. Februar eine Bat Mitzwa für unsere Gemeinde gefeiert. Als wir gemeinsam den Gottesdienst feierten, durchfluteten unsere Gebete und unserer Gesang den vollbesetzten Betsaal. Ein besonderes Element des Gottesdienstes war die Toralesung. Die Gemeinde wurde in drei Gruppen aufgerufen, und nahm dadurch aktiv an der Bat Mitzwa Feier unsere Gemeinde teil. Für manche Mitglieder, war es das erste Mal, einen Aufruf zur Tora erlebt zu haben, war für Sie sehr bewegend war. Am reichlich gedeckten Kiddush-Tisch, wurde fröhlich gefeiert und gesungen. Wir wünschten uns allen ein herzliches Mazel Tov auf die ersten zwölf Jahre unserer Jüdischen Gemeinde in Hameln. Im nächsten, dem 13. Jahr feiern wir hoffentlich unsere Bar Mitzwa bereits in unserer neuen Synagoge! Im nächsten Gemeindebrief gibt es Bilder vom Fest.
     Wie in jedem Monat haben verschiedene Besuchergruppen unsere Gemeinde aufgesucht. Führungen wurden angeboten für Schulklassen, Fachhochschulen und sogar eine Gruppe Fremdenführer der Stadt Hameln. Es ist bezeichnend, dass unsere Gemeinde ein Ort des Lernens und Kennenlernens ist. Wir freuen uns, dass so viel Interesse an unserem jüdischen Leben besteht. Mitglieder repräsentieren uns öfter bei verschiedenen Veranstaltungen, sei es durch Julia Berhovskis Vortrag beim Hospiz-Verein in Lemgo oder Dieter Vogelhubers Kursteilnahme bei der Ausstellung im Schiller-Gymnasium „Verfassungsschutz gegen Rechtsextremismus... Demokratie schützen“. Integration ist bei uns eben großgeschrieben.
     Der Monat Februar endete mit unserer Jahreshauptversammlung am 22. Februar. Nach den Regularien, gab es Vorstandswahlen. Gewählt wurde:

     1.Vorsitzende: Rachel Dohme
     2.Vorsitzende: Polina Pelts
     Kassenwart: Dieter Vogelhuber
     Vorstandsmitglied: Matvey Dvortsis
     Vorstandsmitglied: Aron Kaplan

     Wir gratulieren allen gewählten Vorstandsmitgliedern und wünschen Ihnen viel Kraft für Ihre Aufgabenbereiche in unserer Gemeinde. Wie bisher sind Vorstandsmitglieder immer am Mittwoch von 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr in der Gemeinde für eine offene Sprechstunde für Sie da.

Wir erinnern alle Mitglieder daran, ihren Jahresbeitrag für 2009 zu zahlen.

     Landesverbandswahlen fanden auch in diesem Jahr statt. Wieder in ihr Amt als 1. Vorsitzende wurde Frau Katarina Seidler gewählt. Wiedergewählt wurden auch die zwei gleichberechtigten 2. Vorsitzenden, Herr Harold Jüttner und Rachel Dohme. Wir gratulieren allen zu ihrer Wahl und wünschen ihnen viel Kraft und Freude an die Arbeit.

Jüdisches im März
     Am Montag, den 9. März wird es in unserer Gemeinde von dem Aroma süßen Mohn-Gebäcks duften. Polina Pelts Sprachkurs verwöhnt uns wieder mal zum Purim-Fest mit selbstgebackenen „Hamentaschen“. Wir danken den Damen, die diese Gemeindetradition schon elf Jahre praktizieren.
     Um 17.00 Uhr ist es dann soweit. Zusammen mit unserer Rabbinerin Shillor werden wir die biblische „Megilla Esther“ (die Geschichte Esther) lesen und hören. Dies ist eine Mitzwa, die jeder Jude wahrnehmen soll. Dank Rabbinerin Shillor haben wir die Geschichte Ester in Hebräisch, Deutsch und Russisch, so dass jeder sie verstehen kann.
     Dieses Fest erinnert uns an die Errettung der persischen Juden im Jahre 357 vor unserer Zeitrechnung, als die Vernichtung durch den bösen Haman geplant war. Durch Königin Esthers heldenhaften und klugen Einsatz ist das Volk gerettet worden. Jedesmal, wenn Hamans Name erwähnt wird, während wir die Geschichte erzählen, machen wir soviel Krach wie möglich, so dass seine Name nicht zu verstehen ist.

     Purim ist ein sehr fröhliches Fest, und es ist üblich, an diesem Tag Kostümfeste zu veranstalten. Wir freuen uns mit allen Mitgliedern und Freunden, jung und alt, dieses Fest zu feiern, und hoffen, dass viele in Kostümen und Masken kommen werden.
     An die, die zu Hause bleiben müssen, denken wir selbstverständlich auch, und schicken ihnen kleine Geschenke mit Lebensmitteln, Schlachmones.
     Nach der Lesung werden wir die leckeren Hamentaschen speisen, süßen Wein und Säfte trinken und unsere Rettung feiern.

Internationaler Frauentag und Interreligiöser Frauentreff
     Passend zu Purim feiern wir einen Tag vorher mit Musik, Blumen, Sekt und Pralinen den Internationalen Frauentag in unserer Gemeinde. Wie jedes Jahr haben wir ein Programm vorbereitet. Die Gruppe Schalom wird für Musik und Unterhaltung sorgen. Durch den Nachmittag wird Vorstandsmitglied Matvej Dvortsis führen. Sicherlich werden alle einen schönen Nachmittag am Sonntag, den 8. März, erleben, und wir danken allen im Voraus für die vielen Stunden der Vorbereitung.
     Einen Tag nach unserem Purimfest laden wir christliche und muslimische Frauen im Zeichen des interreligiösen Gesprächs für einen Nachmittag zu uns ein. Die Reihe beginnt im 2. Jahr mit dieser Veranstaltung. Schön wird sein, dass unsere Rabbinerin Irit Shillor ein Gespräch über Esther, die Heldin der Purim-Geschichte, an diesem Nachmittag einführen und erläutern wird. Bei Tee und Kuchen lernen wir einander besser kennen und setzen unser Zeichen für Frieden zwischen die Religionen.

Netzer Tag für Jung und Jüdisch am 15. März
     Der erste Netzer Tag im Dezember war so erfolgreich, dass wir noch einen Netzer Tag geplant haben. Greta Golbereg und Sivan Gaides haben einen Nachmittag voller Spaß für alle Kinder und Jugendlichen der Gemeinde vorbereitet. Der Netzer Tag beginnt um 14.00 Uhr und endet (bestimmt zu früh) um 16.30 Uhr. Also, alle Kinder und Jugendlichen—nichts wie hin!

Jung und Jüdisch Kabbalath Schabbat
     Am 27. März werden wir einen besonderen Schabbat zusammen feiern, „Schabbat Dorotenu“ Schabbat der Generationen. Dieser Schabbat soll unsere jungen und älteren Mitglieder auf besondere Weise zusammenbringen. „Jung und Jüdisch“ wird den Schabbat Gottesdienst leiten und lädt hierzu herzlich alle Gemeindemitglieder ein.

Pesach ist um die Ecke
     Es ist fast wieder so weit. Pesach beginnt am 8. April mit Sonnenuntergang. Wir werden wieder Matza und Wein für Pesach anbieten. Ab Mitte März stehen, so lange der Vorrat reicht, ein Kilo Matza für 4 Euro die Packung und Wein für 6 Euro die 0,75 Liter Flasche bereit.

Stiftung „Eine Synagoge für Hameln“
     Sachspenden-Sachspenden-Sachspenden! Wir sind gesegnet mit großzügigen Sachspenden für den Neubau der Hamelner Synagoge. Die Firma Wilkhahn spendet hochwertige Stühle, die Firma Bessmer strapazierfähigen Teppichboden und die Firma Junker das Vordach. Je mehr Sachspenden wir bekommen, desto weniger werden wir von Bank Darlehen in Anspruch nehmen müssen. Also, wenn Sie einen Kontakt zu einer Firma haben, der uns vielleicht behilflich sein könnte, sprechen Sie uns bitte an.

Neue Mitglieder
     Wir begrüßen Frau Elena Grabowska in unserer Gemeinde. Wir freuen uns ein aktives Mitglied mehr bei uns zu haben!

Neue Mitglieder im Freundeskreis
     Wir begrüßen Frau Borchert-Janowski als neustes Freundeskreismitglied.

Gesucht
     Wir suchen jemanden, der Klavier spielen kann, und einmal in der Woche Spaß am Musizieren hat. Bitte melden Sie sich im Büro oder bei der Vorsitzenden. Danke!

Spenden — Tzedaka      Wir danken herzlich den lieben Mitgliedern und Freunden, die unser Gemeindeleben und den Synagogenbau mit großzügigen Spenden unterstützt haben.
     Wir danken sehr herzlich Frau Dörries, Familie Pesok, Familie Gerd und Ingrid Scheunpflug, Frau Gerda Spangenberg, Herrn Manfred Lücking und den Katholischen Senioren Emmerthal, Herrn Ottmar Heise, Herrn Lior Blase, Frau Genrietta Bachmachnikova und Gruppe, Familie Brosius, Frau Anne Armbrecht, Frau Sabine Demuth, Herrn Werner Taube, Frau Ursula Niedert, Herrn Gerhard Otto, Herrn Uwe Wolandowitsch und der Klasse 11A des Wirtschaftsgymnasiums Hameln mit ihrer Lehrerin, Dr. A. Schmidt.
     Mögen alle Spender für ihre Großzügigkeit gesegnet sein.

Baum des Lebens — Etz Chajim
     Der Frühling lässt grüssen—wer wird das 216. Blatt spenden? Formulare liegen im Büro aus.

Mazel Tov — Gratulation
  • Mazel Tov an Arkadij Zyranov, Julia und Patrizia Berhovski und Lior (Peter) Blase, die mit der Gemeinde ihre Aufnahme-Zeremonie gefeiert haben.
  • Wir gratulieren Dr. Oleg und Anna Rubanov mit Großmutter Rimma Rubanov, die mit Tochter und Enkeltochter Marie Rubanov ihre Namenssegnung festlich gefeiert haben.
  • Wir gratulieren den Freunde der Gemeinde, Andreas Lüddecke und Frau Janina, zur Geburt eines gesunden Sohnes, John-Paul.
  • Mazel Tov zu uns an unsere Bat Mitzwa!
  • Haben Sie etwas der Gemeinde zu berichten? Teilen Sie es uns mit.
Danke — Toda Raba
  • Wir sind sehr dankbar für die vielen lieben Menschen, die aus dem Ausland und hier Zuhause an uns denken und uns unterstützen. Wir danken allen Personen und Organisationen die uns helfen.
  • Ein Dank an alle Mitglieder, die geholfen haben, die Feiertage und verschiedene kulturelle Veranstaltungen so schön zu gestalten.
  • Ein Dank auch für die Bildverarbeitung unseres Gemeindebriefes an Julian Dohme.

Jahrzeiten im März — Wir erinnern uns an:

          Riva Slavinska —18.03.2005 / 18. Adar II 5765

     Möge die Erinnerung an sie ein Segen für uns sein. Kaddisch wird während der Gottesdienste mit den Familienangehörigen gesprochen. Jahrzeitkerzen sind im Büro erhältlich. Wir bitten Sie, bereits zu Lebzeiten an eine Bestattungs-Vollmacht zu denken. Formulare sind im Büro erhältlich.

Schalom,
     —Ihr Vorstand



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