October 2006 Newsletter -- German
Jüdische Gemeinde Hameln Gemeindebrief

Oktober 2006  •  Tischri–Cheschwan 5767  •  Programm
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Kratzenstein memorial
Liebe Mitglieder der Gemeinde, Freunde
und Förderer,

     im zurückliegenden Monat gab es wieder viele schöne und besondere Ereignisse innerhalb und außerhalb unserer Gemeinde, die bewegend und für das jüdische Leben von Bedeutung waren. In einer Gedenkfeier wurde für den ehemaligen Vorsteher der Hamelner Jüdischen Gemeinde Dr. Siegmund Kratzenstein, s.A. welcher 1938 von den Nazis ermordet wurde durch Folter im Konzentrationslager Buchenwald, ein schlichter Gedenkstein auf dem jüdischen Friedhof gesetzt. Rabbinerin Irit Shillor leitete einen berührenden Gottesdienst in Anwesenheit von Harold Brown (Ehemann von Kratzensteins Enkelin Eva) und dem Urenkel
Kratzenstein gravestone
Dr. David Brown, die zu diesem Anlass aus Australien angereist waren. Mit dieser Steinsetzung wurde ein fehlender Mosaikstein jüdische Geschichte in Hameln eingefügt. Auch für unsere Vorsitzende Rachel Dohme ist mit dieser Feier ein historisches Ereignis lebendig, das jüdisches Leben wieder wächst und wir unsere Vorfahren ehren und nicht vergessen. (Siehe JTA Artikel online)
     Unsere Rabbinerin Irit Shillor bereitete uns auf die Hohen Feiertage vor, ein Abend der so lebendig war, durch die vielen interessierten Fragen der Teilnehmer. Hier wurde die spirituelle Tiefe der besonderen Tage zum neuen Jahr spürbar.
     Familie Wendt wurde am Kabbalath Schabbat mit ihren vier Kindern durch Rabbinerin Shillor in unsere Gemeinde feierlich aufgenommen. Fröhlich und ein bisschen aufgeregt erlebte Familie Wendt ihren ersten Aufruf zur Thoralesung. Die Gemeinde freut sich auf Familie Wendt, die sich einbringen und aktiv engagieren. Dieser Zuwachs bedeutet für uns das dynamische Wachsen jüdischen Lebens in Hameln. Der Verwandte von Dr. Kratzenstein, s.A. Harold Brown, konnte bei dem Aufnahmegottesdienst ebenfalls anwesend sein, und wurde Zeuge wie die jüdische Gemeinde Hameln stetig wächst.
Familie Wendt
      Ein historisches Ereignis war die Ordination von drei neuen Rabbinern des Abraham Geiger Kollegs in Dresden. Zeitungen und Fernsehen berichteten ausführlich über die erste Ordination seit 1942 in Deutschland. Für unsere Gemeinde konnte unsere Vorsitzende Rachel Dohme an den Feiern teilnehmen. Zu den neuen Rabbinern gehörte auch Tom Kucera, der als Student einige Male in unserer Gemeinde betreut hat. Mit diesen Feierlichkeiten wächst für uns alle die Hoffnung das die gut ausgebildeten Rabbinerrinnen das liberale Gemeindeleben in Deutschland stärken. Wir wünschen allen neuen Rabbinern ein herzliches Mazal Tow!
      Zu unserem Neujahrsfest Rosh HaSchana reiste der junger Rabbinerstudent, Joseph Aaron Skloot, aus New York an. Mehr als 80 Menschen nahmen am Erew Rosh HaSchana Gottesdienst teil. Das musikalische Talent von Joseph Skloot strahlte Besonderes aus. Die Hoffnung auf ein süßes neues Jahr wurde spürbar. Die ganze Gemeinde stimmte in die Lieder ein, Texte und Gebete wurden in unserer Sprachenvielfalt aufmerksam gehört. Anschließend wurde am koscheren Büffet ausgelassen gefeiert. Am Rosh HaSchana Morgengottesdienst hatten sich wieder viele Gemeindemitglieder und Freunde eingefunden. Nach dem Gottesdienst machten sich dann Gemeindemitglieder zum traditionellen Taschlich-Gebet zum Weserufer auf. Symbolisch wurde dabei das persönliche Versagen des zurückliegenden Jahres in Form von Brotkrumen in den Fluss geworfen. Wir freuen uns das Rabbinerstudent Skloot auch zu Kol Nidre und an Jom Kippur mit uns ist. Jom Kippur ist ein Fest bei welchem der ehrliche Vorsatz im Vordergrund steht, sein persönliches Verhalten zu verbessern und die Sehnsucht, auf diese Weise wieder mehr im Einklang mit Gott zu leben. Wer kann, sollte den Tag durch Fasten vertiefen. Nach dem Jom Kippur Gottesdienst am späten Nachmittag beenden wir gemeinsam das Fasten mit dem sogenannten „Anbeißen“. Als Gemeinde stärken wir uns dann mit Essen und gemeinsamen Gespräch und beginnen das Neujahr.
Rabbinerstudent Joseph Skloot
     Am 6. Oktober werden wir am Nachmittag wieder unsere Laubhütte auf dem Synagogengelände errichten, während in den Gemeinderäumen Challot gebacken werden. Das Laubhüttenfest, Sukkot, erinnert an die Zeit während der Wüstenwanderung, als das Volk Israel in Zelten lebte. Wir verbinden heute auch den Dank für die eingebrachte Ernte mit diesem Fest. Religiös können wir uns Gedanken machen, wie wir innerlich beweglich bleiben können, an welcher Stelle es in unserem Leben besser wäre, das starre Gebäude unserer Gedanken in die Dynamik einer Hütte zu verwandeln und auf den Schutz Gottes zu vertrauen. In unserer Gemeinde begrüßen wir zu diesem Fest unseren neuen Rabbiner Studenten Jona Simon vom Abraham Geiger Kolleg, der mit uns den Gottesdienst feiern wird. Eine Woche nach Sukkot erleben wir das Fest „Simchat Thora“, die Freude an der Thora, denn an diesem Tag wird der letzte Abschnitt der Thorarolle gelesen und der Zyklus mit dem ersten Abschnitt des Buches Genesis erneut begonnen. Dies ist ein Grund zur Freude und wir wünschen uns, dass unsere Synagoge wieder so voll ist wie an den Hohen Feiertagen.

     Zum Neuen Jahr 5767 liegt als Geschenk von der Gemeinde für alle Mitglieder ein jüdischer Kalender bei. Möge er helfen gut durch das Jüdische Jahr zu finden.

Benefiz Konzert (siehe Plakat)
     Ein großes Ereignis kündigt sich an: am 4. November findet unter der Vorbereitung von unserem Gemeindemitglied Uwe Wolandowitsch ein 2. Benefizkonzert zugunsten der neuen Synagoge in Hameln statt. Veranstaltungsort ist die Münsterkirche in Hameln. Dort treten das Duo Chalil, Mark Rowner mit Klarinette, Alina Trejger aus Berlin, das Duo Khaloymes und unsere Gruppe Shalom auf. Im Mittelpunkt stehen Lieder in jiddischer, deutscher und hebräischer Sprache. Das Konzert beginnt um 19.30 und kostet 10 Euro Eintritt, für Rentner und Jugendliche 5 Euro. Uwe Wolandowitsch würde sich über tatkräftige Unterstützung bei der Vorbereitung sehr freuen. Machen Sie für dieses kulturelle Ereignis in Ihrem Freundeskreis bitte Werbung.

Tanzen mit Boris
     Unsere Gemeinde schätzt sich glücklich einen so kompetenten Tanzlehrer wie Boris Markhaseev zu haben, der mehrere Tanzseminare bei der ZWSt besucht hat. Er lädt alle begeisterten Tänzer oder die, die es werden wollen ein, auch die Mitglieder unseres Freundeskreises, mitzumachen. Der Kurs findet jeden Mittwoch um 17 Uhr in den Räumen der Gemeinde statt.

Michal Tal
Unsere neue Schlicha Michal Tal
     Im August verabschiedeten wir uns von unserer Schlicha Orly Kenig. Jetzt freuen wir uns über die Unterstützung von Michal Tal und begrüßen sie herzlich in unserer Mitte. Sie wird 2 mal monatlich bei uns sein und folgendes anbieten:
     Jung und Jüdisch Jr. Hameln
Unsere Jugendgruppe trifft sich 2mal monatlich mit Michal Tal am Donnerstagnachmittag und lernt viel über jüdisches Leben bei Spaß und Spiel.
     B'nei Mitzwa Unterricht
Am Donnerstagnachmittag findet auch der B'nei Mitzwa Unterricht für die Jugendlichen unserer Gemeinde statt, die sich auf diesen besonderen Tag in ihrem Leben vorbereiten.
     Hebräisch für Erwachsene
Ebenfalls führt Michal Tal den Hebräischunterricht am Donnerstagnachmittag für Erwachsene fort. Dies ist eine schöne Gelegenheit in die hebräische Sprache einzutauchen.

Torah Gruppe
     Ab Simchat Torah wollen wir in unserer Gemeinde für Interessierte anbieten, sich jede Woche am Schabbat von 10-12 Uhr zum Torah-Studium zu treffen. Diese Tradition gibt es bereits in einigen anderen liberalen Gemeinden, in denen es nicht immer möglich ist einen Schacharit-Gottesdienst anzubieten. Es wäre schön, wenn viele Gemeindemitglieder diese Gruppe mittragen würden.

Achtung! Geänderte Anfangszeiten: Donnerstags (siehe Programm):
     15.30   Jung und Jüdisch Jr. Hameln
     16.30   B'nei Mitzwa Unterricht
     17.30   Hebräisch für Erwachsene

Neuer Rabbinerstudent vom Abraham Geiger Kolleg
     Rabbinerstudent Jona Simon wird unsere Gemeinde ab Sukkot regelmäßig besuchen und unsere Gottesdienste dann leiten. Wir heißen ihn herzlich willkommen. Er freut sich viele Menschen in unserer Gemeinde kennen zulernen und sich so in die Gemeinde einbringen zu können.

Mazel Tow
     Wir beglückwünschen die ersten drei Absolventen des Abraham-Geiger-Kollegs in Berlin- Potsdam, dem ersten Rabbiner Seminar im Nachkriegs-Deutschland. Dies ist ein großartiges Zeichen, dass das jüdische Leben in Deutschland neu erblüht. Allen Rabbinern sagen wir Mazel Tow.

Spenden für die Gemeinde und den Synagogenbau
     Wir danken herzlich Fr. Foelkel, Fr. Franke, Hr. Speckmann, Dr. David Brown, Dr. Cyndi Levy, Sabine Demuth, Anne Armbrecht, Rimma Rubanov, Polina und Josef Pelts, Maya Olvovskaja, Fam. Dohme, Fam. Wendt. Mögen alle für ihre Großzügigkeit gesegnet sein.

Baum des Lebens
     Wie unsere Gemeinde wächst, so unser Baum. Neu gespendet haben Familie Wendt anlässlich ihrer Aufnahme in unsere Gemeinde und wir danken Ihnen dafür!
     Formulare für die Blätter liegen im Büro aus, jedes Blatt kostet 50€. Spenden Sie ein Blatt! Helfen Sie uns damit unsere Synagoge zu bauen!

Danke — Todah Rabah
  • Wir bedanken uns noch einmal bei Herrn Speckmann, durch dessen Information, Hilfe und Zusammenarbeit letztendlich die Steinsetzung für Dr. Kratzenstein, s.A., stattfinden konnte.
  • Wir bedanken uns für die Bücherspende von Familie Schuropova. Rimma Rubanov hat unserer Gemeinde einen kunstvollen Teller geschenkt, der nun die Gemeinderäume verschönert.
  • Wir bedanken uns auch bei allen, die unsere Hohen Feiertage durch die Beiträge zum Büffet oder Hilfe bei der Vorbereitung unterstützt haben. Bitte denken Sie daran, das Feste auch eine Nachbereitung brauchen und helfen Sie, nach Festen die Räume, Tische und Stühle wieder herzurichten. Herzlichen Dank.

Geburtstage im Oktober
     Allen Oktober-Geburtstagskindern gratulieren wir sehr herzlich. Im Anschluss an Kabbalath Schabbat am 27. Oktober, beim Kiddusch, feiern wir die Geburtstage, feiern Sie bitte mit.

Refuah Schlama — Gute Besserung
     Allen, die zurzeit krank sind, wünschen wir gute und schnelle Genesung. Wenn Sie einen Krankenbesuch wünschen, so rufen Sie bitte Frau Berta Friedmann (05151-13204) an. Für uns Juden ist es eine Mitzwa, „Bikur Cholim“, wenn wir Kranke besuchen, ihnen behilflich sind und ihnen Mut machen.

Beileid
     Familie Berlikova drücken wir unser Mitgefühl zum Verlust ihres Mannes aus. Möge die Erinnerung an ihn ein Segen sein.

Shalom, und allen ein süßes neues Jahr 5767
     —Ihr Vorstand


Programm für Oktober 2006 • Tischri–Cheschwan  5767

Bürosprechstunden: Montags, Mittwochs und Freitags: 9.15–14.15 Uhr 
und Außendienst Termine bitte anmelden Claims Conference Sprechstunden: 
nur Montags: 14–15 Uhr Termine bitte anmelden

Hohefeiertage Gottesdienste mit Rabbinerstudent, Joseph Aaron Skloot

Sonntag, 01.10.06    18:00 Uhr   EREW JOM KIPPUR: KOL NIDRE Gottesdienst: 
Montag, 02.10.06     10:00 Uhr   JOM KIPPUR Gottesdienst
                     17:00 Uhr   JISKOR Gottesdienst, anschließend NE'ILA
                                 und HAWDALLA Gottesdienst Gemeinsames 
                                 Anbeißen nach dem Fasten
Donnerstag, 5.10.06  15.30 Uhr   Jung und Jüdisch, Jr. Hameln mit Michal Tal
                     16.30 Uhr   B'nei Mitzwa Unterricht
                     17.30 Uhr   Hebräisch für Erwachsene
Freitag, 06.10.06    15:00 Uhr   Challa-Backen in der Gemeindeküche
                                 Sukka-Aufbau in der Bürenstrasse
                     17:00 Uhr   SUKKOTH Gottesdienst in der Sukka mit 
                                 feierlichem Kiddusch mit Rabbinerstudent 
                                 Jona Simon
Samstag, 07.10.06    10:00 Uhr   Schacharit Gottesdienst mit Jona Simon 
Dienstag, 10.10.06    9.30 Uhr   Synagogen-Führung mit R. Dohme
                                 Gast: Klasse 10, Rintener Gymnasium, 
                                 Frau Funkner
Donnerstag, 12.10.06 11.00 Uhr   Vortrag: „Israel" mit D. Vogelhuber
Freitag, 13.10.06    17:00 Uhr   SIMCHAT TORAH Gottesdienst, Leitung: Susanne 
                                 Kessler, Dieter Vogelhuber und Vladimir Pesok
Donnerstag, 19.10.06 14.30 Uhr   Staatsbürgerkunde Kurs mit D. Vogelhuber
                     15.30 Uhr   Jung und Jüdisch Hameln Jr.
                     16.30 Uhr   B'nei Mitzwa Unterricht
                     17.30 Uhr   Hebräisch für Erwachsene
Dienstag, 24.10.06   16:00 Uhr   „Russischer Nachmittag" mit Maya Olvovskaja
Freitag, 27.10.06    17:00 Uhr   Kabbalath Schabbat Gottesdienst mit R. Dohme

Ausserhalb der Gemeinde

Mittwoch, 11.10.06   20.00 Uhr   Autorenlesung mit Vladimir Kaminer in der
                                 Sumpfblume, am Stockhof 2A, Eintritt:10,-/5,-
Donnerstag, 12.10.0  19.30 Uhr   Vortrag: „Von Christen und Juden in
                                 Hameln-ein Gang durch 700 Jahren gemeinsamen
                                 Lebens", Eintritt: Frei, Schiller Forum,
                                 Schiller Gymnasium
Dienstag, 31.10.06   20.00 Uhr   „Bäume der Ökumene“
                                 Ev. Reformierte Gemeinde, Hugonottenstrasse

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